Wo Architektur aufhört, die Sehnsucht eines Nutzers, Betrachters, Stadtbewohners nach schöpferischer Lebendigkeit zu befriedigen, schlägt die Stunde von Kunst am Bau.
Sie kann den Eindruck vermitteln, dass der kulturelle Anspruch ans Bauen ja ohnehin aufgegeben wurde (man hat es mit Zweckbauten zu tun, also Funktionszonen mit Wänden drum herum und einem Deckel drauf, dass es nicht reinregnet und warm bleibt) und dass Kunst dran geheftet wird, um den Aufenthalt im Bauwerk erträglicher zu machen. Oder zu zeigen, dass man doch kein Banause ist. Oder sich dafür zu entschuldigen, dass man einer ist. Dumm nur, wenn die Entschuldigung als die nächste Zumutung erlebt wird. Und wenn sie aus Gründen des Urheberrechts so lange dran bleiben muss wie das Bauwerk steht, auch wenn die meisten Nutzer darunter leiden oder das Kunstwerk einfach nicht mehr aktuell ist.
Warum baut man nicht gleich etwas, das die Sinne anspricht? Warum sind so viele Bauten grau oder knallbunt. Warum ist farbig bauen so schwer?